Benjeshecke – Lebensraum aus Totholz

Benjeshecke im Aufbau

der Anfang ist gemacht… Hier entsteht die wohl erste Benjeshecke Mallorcas

Was ist eine Benjeshecke?

Eine Benjeshecke, auch Totholzhecke genannt, besteht aus locker aufgeschichtetem Ast- und Strauchwerk, das meist von Baumschnitt oder Gartenarbeiten übrig bleibt. Anders als eine klassische Hecke wird sie nicht durch Setzen von Sträuchern oder Bäumen angelegt, sondern wächst nach und nach ganz von selbst weiter. In dem man immer wieder den anfallenden Gartenschnitt dort hineinschichtet. Durch Samen, die vom Wind oder von Vögeln in die Totholzschichten getragen werden, können sich sogar Stauden und Rankpflanzen dort ansiedeln und die Hecke begrünen.
Der Name stammt von den Brüdern Hermann und Heinrich Benjes, die in den 1980er Jahren auf die pfiffige Idee kamen, die Reste aus der Landschaftspflege sinnvoll in ökologische Strukturen umzuwandeln.

Für was ist eine Benjeshecke gut?

Eine Benjeshecke ist viel mehr als nur ein Sichtschutz oder eine Gartenbegrenzung – sie ist ein wahres Naturparadies, das mit wenig Aufwand entsteht und gleichzeitig aktiv zur Förderung der Biodiversität beiträgt. In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir, warum sich die Anlage einer Benjeshecke lohnt, wie du sie Schritt für Schritt selbst anlegst und welche Vorteile sie für Tiere, Pflanzen und auch für dich persönlich hat.

Für mich ist eine Benjeshecke ein echtes Herzensprojekt, weil sie gleich mehrere positive Effekte verbindet:

  • Natürlicher Lebensraum für Nützlinge: Vögel, Igel, Käfer, Amphibien und andere Tiere finden hier Schutz, Nahrung und Nistmöglichkeiten.
  • Förderung von Wildpflanzen: Langfristig siedeln sich natürliche Sträucher wie Holunder, Brombeeren oder Wildrosen an.
  • Kostengünstig und nachhaltig: Du brauchst kein gekauftes Pflanzmaterial – Schnittgut aus deinem Garten genügt.
  • Klimafreundlich: Das Schnittgut wird nicht verbrannt oder entsorgt, sondern speichert weiter Kohlenstoff.
  • Pflegeleicht: Anders als klassische Hecken muss sie nicht regelmäßig zurückgeschnitten werden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So legst du eine Benjeshecke an

  1. Standort wählen
    Suche dir eine Grenze im Garten oder am Feldrand, wo die Hecke für dich und die Tiere sinnvoll ist. Ideal ist ein sonniger bis halbschattiger Platz. An der langen Seite von meinem Grundstück gibt es keine Begrenzung, hier soll sie als Naturmauer dienen.
  2. Pfosten einschlagen oder eingraben
    Um das Holz in Form zu halten, schlägst du im Abstand von etwa 0,8 bis 1,5 Metern Holzbalken oder dickere Äste paarweise in den Boden. Die beiden Reihen sollten ungefähr mindestens 35 bis max.70 cm auseinanderliegen. Je nach dem wie breit deine Hecke werden soll. Ich habe mich für Pfosten alle 80 cm und 40 cm in der Breite entschieden, da ich häufig auch kurzen Schnitt verwerten möchte.
  3. Befüllen mit Schnittgut
    Jetzt schichtest du Äste, Zweige, Reisig und Laub dazwischen. Am besten grob unten, feiner nach oben. So entsteht eine lockere, aber stabile Struktur. Ich habe die großen „Ohren“ vom Kaktus mit eingearbeitet, Sie speichern lange Feuchtigkeit und sind hier schwer zu entsorgen. Ich hoffe durch die Feuchtigkeit die Brandgefahr etwas zu minimieren.
  4. Nachfüllen nicht vergessen
    Mit der Zeit setzt sich die Hecke, da das Holz verrottet. Fülle regelmäßig neues Schnittgut nach, vor allem im Frühjahr und Herbst.
    Geduldig sein
    In den ersten Jahren sieht die Benjeshecke noch recht “aufgeräumt wild” aus. Später wächst sie langsam zu einem dichten, lebendigen Naturstreifen heran. – Hier bin ich gespannt, ob auch bei diesem heißen und trockenen Klima etwas darin wächst, ohne bewässert zu werden.

Welche Tiere profitieren besonders?

  • Vögel wie Rotkehlchen oder Zaunkönig nutzen die Hecke als Nistplatz.
  • Igel und Amphibien finden Unterschlupf, Winterschlafplätze und feuchte Rückzugsorte.
  • Insekten wie Wildbienen, Käfer vor allem Marienkäfer und Schmetterlingsraupen profitieren von Totholz und wilden Blüten.
  • Kleinsäuger wie Mäuse oder Hermeline nutzen die Hecke als Korridor durch den Garten.

Eine Benjeshecke ist die wohl einfachste, nachhaltigste und zugleich wirkungsvollste Möglichkeit, den eigenen Garten ökologisch aufzuwerten. Sie verbindet die clevere Verwertung von Schnittgut mit einem Gewinn für Natur, Klima und Ästhetik. Wer bereit ist, ein bisschen Zeit und Geduld zu investieren, wird mit einem lebendigen Naturraum belohnt, der jedes Jahr schöner wird.

Keep your footprint Small !

Nina

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