Stadt – Land – Klimazone… wo lebst du?

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Nachhaltigkeit im Alltag

Für viele von uns, die in der Stadt leben, fühlt sich der Weg zum Supermarkt oder Café ganz selbstverständlich an: Schnell und bequem ist alles da. Doch mal ehrlich – wie oft denkt man dabei wirklich darüber nach, woher all die Lebensmittel kommen und welchen Aufwand der Anbau mit sich bringt ? Und wie oft hat man die Möglichkeit, einfach mal rauszugehen und in der Natur selbst Beeren zu sammeln, Pilze zu suchen oder wilden Spargel zu entdecken? Genau das ist für viele ein echtes Erlebnis, das uns nicht nur näher an die Natur, sondern auch an ein nachhaltiges Leben bringt. Dabei ist es spannend zu sehen, wie unterschiedlich das abhängig davon ist, ob man in der Stadt, auf dem Land oder sogar in verschiedenen Ländern und Klimazonen lebt.

Stadtleben – Vielfalt und schnelle Wege, aber selten Natur vor der Haustür

In der Stadt hast du das Glück, dass du quasi alles um die Ecke hast: Frisches Essen in Cafés, abwechslungsreiche Märkte und tolle Restaurants. Aber ehrlicherweise stammt ein Großteil der Lebensmittel hier oft von weit her, manchmal sogar aus ganz anderen Ländern. Gerade in kälteren Regionen wie in Nordeuropa gibt es wenig Möglichkeiten, das ganze Jahr über selbst anzubauen oder draußen Lebensmittel zu sammeln. In wärmeren Städten, wie zum Beispiel in Barcelona oder Los Angeles, gibt es zwar mehr saisonale regionale Produkte, aber die Natur direkt vor der Tür – zum selber Sammeln – fehlt meistens trotzdem. Auf dem eigenen Balkon kann man heutzutage schon viel selbst anbauen aber der Platz ist doch sehr begrenzt. Deshalb ist es umso wichtiger, das Bewusstsein für Lebensmittelherkunft zu schärfen und regionale Angebote zu unterstützen. Ein Spaziergang zum Wochenmarkt kann dabei schon ein guter Anfang sein.

Draußen in der Natur – echtes Erleben von Lebensmitteln

Wenn du das Glück hast, aufs Land zu kommen oder dort zu leben, merkst du schnell, wie besonders es ist, Beeren, Pilze oder Wildkräuter direkt aus der Natur zu holen. Dieses bewusste Sammeln macht nicht nur Spaß, sondern verbindet dich mit den Jahreszeiten und der Natur auf eine Art, die in der Stadt oft verloren geht. In wärmeren Gegenden, etwa in Südeuropa oder sogar in tropischen Ländern, gibt es oft das ganze Jahr über eine unglaubliche Vielfalt an essbaren Pflanzen – hier kannst du quasi jeden Tag aufs Neue die Natur entdecken und genießen. In kalten Regionen, zum Beispiel in den Alpen oder Skandinavien, ist das Sammeln saisonal begrenzt, dafür lernt man, die Ernte und Ressourcen viel bewusster einzusetzen und Vorräte anzulegen. Auch ist die Fläche an Wäldern wilder Wiesen wesentlich größer auf denen gesammelt werden kann.

Es lohnt sich rauszugehen und Neues oder Vergessenes wieder zu entdecken!

Egal ob du gerade im hektischen Stadtleben steckst oder einfach Lust auf mehr Natur hast: Kleine Ausflüge ins Umland, Wanderungen in nahe gelegene Wälder oder Wochenenden am Meer können eine echte Wohltat sein. Nicht nur für den Kopf, sondern auch für dein Bewusstsein über unser Essen. Du lernst, wie viel Arbeit und Wissen hinter jedem Pilz, jeder Beere und jeder frischen Karotte steckt. Und das macht den Genuss von Lebensmitteln einfach viel besonderer.

Ob zu Hause oder im Urlaub ich sammle und genieße alles, was ich in der Natur finde und frisch verarbeiten kann.

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Wusstest du was früher noch so alles auf den Tisch kam?

Giersch (Aegopodium podagraria) war ein beliebtes Wildkraut, das wegen seines würzigen Aromas und seines hohen Vitamingehalts geschätzt wurde. Es wurde frisch als Salat, als Kräuterbeigabe zu Suppen oder gekocht als Gemüse zubereitet. Giersch wächst fast überall wild und war für viele Menschen ein einfach zugängliches, nahrhaftes Grün, das besonders im Frühling gesammelt wurde.
Melde (Atriplex hortensis), auch als Speisemelde bekannt, ist ein weiteres traditionelles Wildgemüse, das früher oft angebaut oder gesammelt wurde. Sie gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen und ist reich an Mineralstoffen. Melde wurde als Blattgemüse ähnlich wie Spinat verwendet, gedünstet, gekocht oder als Zutaten in Eintöpfen und Aufläufen verarbeitet.
Brennessel (Urtica dioica) wurde ebenfalls ähnlich wie Spinat verwendet. Als Heilpflanze wirkt sie gegen rheumatische Beschwerden, unterstützt die Harnwege und wirkt entzündungshemmend. Die weiblichen Samen sind reich an Eiweiß, Vitamin E und Mineralstoffen.

Diese Pflanzen waren im Alltag wichtige Nahrungsquellen, gerade in Zeiten, in denen Gemüse aus dem Handel nicht verfügbar war oder zum Anbau noch weniger Möglichkeiten bestanden. Sie sind heute wieder im Trend bei Wildkräutersammlern und in der nachhaltigen Küche, weil sie regional wachsen, robust sind und viel Geschmack bieten. Ein weiterer Bonus: Sie sind unverpackt 😉 das spart auch eine Menge Müll.

Sich damit auseinandersetzen bedeutet Achtsamkeit!

Workshops und sogar Apps helfen dir dabei, sicher und mit Spaß die Natur zu erkunden. Nachhaltigkeit ist bunt – genau wie unser Leben.
Ob in der Stadt, auf dem Land oder irgendwo dazwischen, nachhaltiges und bewusstes Leben sieht überall anders aus – und das ist gut so. Gerade die Verbindung zwischen Regionen macht das Thema lebendig: Die Stadt braucht das Land, und das Land profitiert vom urbanen Austausch. Wenn wir uns regelmäßig auf den Weg machen und dabei regionale Besonderheiten entdecken, können wir alle ein Stück nachhaltiger leben. Also, schnapp dir deine Wanderschuhe, geh raus und erlebe die Natur – dein Essen, dein Genuss und dein nachhaltiger Lebensstil werden es dir danken!

Keep your footprint small !

Nina

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