Alles was wir brauchen – gibt es in der Natur

alles was man braucht aus der natur

Warum Nahrung, Heilmittel und Körperpflege aus natürlichen Zutaten der Standard sein sollte

Wir haben nicht nur den Bezug zu unseren Lebensmitteln verloren. Auch Produkte für unsere Körperhygiene, Medikamente und unser Gesundheitssystem tragen dazu bei, unsere Wurzeln aus der Natur in Vergessenheit geraten zu lassen.

Jahrhunderte haben wir uns ganz selbstverständlich aus der Natur heraus ernährt, haben unsere Hygiene-, Pflege- und Heilmittel aus der Natur verwendet und im Einklang mit ihr gelebt.

Die Entfremdung des Menschen von der Natur begann vor allem mit dem Übergang von der nomadischen Lebensweise zur Sesshaftigkeit in der Jungsteinzeit, als die Menschen Landwirtschaft und Viehzucht entwickelten und sich zunehmend von den natürlichen Kreisläufen unabhängig machten. Durch die industrielle Revolution im 18. Jahrhundert nahm das ganze dann richtig Fahrt auf. Technische Fortschritte und Ressourcenausbeutung führten zu einer immer größeren Distanz zwischen Mensch und Natur.

Was als Fortschritt gilt, zieht bis heute auch etliche Nachteile mit sich.

Der Bruch mit der Natur: Wie begann die Entfremdung?

Wer sich die Frage stellt, wann wir Menschen eigentlich angefangen haben, nicht mehr im Einklang mit der Natur zu leben, wird tief in die Geschichte zurückblicken müssen. Der entscheidende Moment lag vor etwa 12.000 Jahren. Die neolithische Revolution begann mit der Sesshaftigkeit, als die Menschen sich erstmals dauerhaft niederließen, Landwirtschaft betrieben und Tiere domestizierten. Dieser Wandel bedeutete gleichzeitig eine erste Entfremdung. Von der unmittelbaren Abhängigkeit und Verbundenheit mit den natürlichen Kreisläufen weg und hin zu einem kontrollierbaren und planbaren Leben. Die Industrialisierung ab dem 18. Jahrhundert intensivierte diesen Prozess nochmals erheblich. Mit der massenhaften Nutzung fossiler Energien, der Urbanisierung und der technischen Revolution hob sich der Mensch weiter von der Natur ab. Heute leben viele Menschen weit entfernt von ursprünglichen Naturerfahrungen. Das Verhältnis zu unserer Umwelt ist geprägt von Distanz und Entfremdung – eine Herausforderung und Chance zugleich, diesen Bezug neu zu gestalten.

Die Geschichte der chemischen Pflanzenschutzmittel: Vom Kupfer bis zum DDT

Schon im 19. Jahrhundert begann der Mensch mit der bewussten Anwendung chemischer Mittel zum Schutz seiner Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten. Die ersten chemischen Pflanzenschutzmittel bestanden aus anorganischen Substanzen wie Kupfer-, Arsen- und Schwefelverbindungen, deren industrieller Einsatz die Landwirtschaft revolutionierte. Besonders berühmt ist die Bordeauxbrühe, eine Mischung aus Kupfer und Kalk, die ab 1878 gezielt zur Bekämpfung von Pilzbefall in Weinbergen eingesetzt wurde. Wenig später, 1892, gelang in Deutschland mit Dinitro-o-kresol die Entwicklung eines der ersten organischen Pflanzenschutzmittel, das vor allem im Waldbau genutzt wurde.

Den wohl größten Sprung machte die Landwirtschaft mit der Entdeckung von DDT im Jahr 1939, das als erstes Breitband-Insektizid ab den 1940er Jahren weltweit eingesetzt wurde. Diese Entwicklung zeigt, wie der Mensch zunehmend technologische Lösungen nutzt, um seine Ernte zu sichern. Aber – Der Mensch ist auch das einzige Lebenwesen, das seine Nahrung vergiftet um sie dann ausschließlich selbst essen zu können.
Die Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen solcher Produkte werden heute zunehmend kritisch betrachtet. Die Bedeutung von Biodiversität ist mittlerweile erkannt. Agroforst und natürliche Schädlingsbekämpfung werden zunehmend wichtiger. Und es werden immer mehr Mittel verboten, die nachweislich schädlich für den Menschen sind.

Die Folgen der jahrelangen Vergiftung und Manipulation unserer Lebensmittel

Nahrungsmittel Allergien und Unverträglichkeiten sind mittlerweile fester Bestandteil in unserer Gesellschaft – ist das das wir essen etwa nicht gut für uns?
Viele denken bei Pestiziden erst einmal an sichtbare Notfälle, dabei ist die eigentliche Gefahr meist unsichtbar. Die Gifte lagern sich schleichend im Körper an und bringen langfristig schwerwiegende Folgen für unsere Gesundheit und die Natur mit sich.

Mehr Risiko als gedacht
Spuren von Pestiziden finden sich besonders bei konventionell erzeugtem Obst, Gemüse, aber auch in Getreideprodukten. Was viele nicht wissen: Schon kleine Mengen, regelmäßig aufgenommen über Lebensmittel, Trinkwasser und die Luft, können laut zahlreicher Studien das Risiko für Krankheiten wie:

  • Krebs (insbesondere Leukämien und Non-Hodgkin-Lymphome), hormonabhängige Krebsarten (Prostata-, Brustkrebs),
  • neurologische Leiden wie Parkinson und Tremor
  • Herz-, Atemwegserkrankungen und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Adipositas

maßgeblich erhöhen.

Außerdem können Störungen des Hormonsystems, Fruchtbarkeitsprobleme, Fehlbildungen, Frühgeburten und Wachstumsstörungen auftreten. Besonders Kinder, Schwangere und ältere Menschen sind gefährdet, weil ihre Körper die Chemikalien weniger gut abbauen können.

Dauerbelastung für Körper und Umwelt
Pestizide landen nicht nur auf unseren Tellern, sondern auch im Trinkwasser, in der Luft und im Boden. Dadurch wird das empfindliche Ökosystem aus dem Gleichgewicht gebracht: Wildbienen, Insekten und viele andere Arten sind bedroht, wenn Felder und Gärten regelmäßig behandelt werden. Selbst in weit entfernten Regionen – etwa im Fett von Eisbären in der Arktis – wurden schon Spuren dieser Stoffe nachgewiesen.

Tägliche, vermeidbare Pestizide in Lebensmitteln sind ein unterschätztes Risiko für Gesundheit und Umwelt, dem wir mit jeder Mahlzeit begegnen. Meine Empfehlung: Wer die Wahl hat, sollte bevorzugt regionale und saisonale Bio-Produkte kaufen. Damit schützt du nicht nur dich selbst, sondern leistest auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Artenvielfalt und zum Schutz des Grundwassers.

Die Anfänge der chemischen Medikamente: Schmerzmittel und Wundheilung

Die Idee, Krankheiten nicht mehr nur mit Naturheilmitteln, sondern gezielt mit chemisch isolierten Substanzen zu behandeln, ist noch gar nicht so alt. Im frühen 19. Jahrhundert gelang die Isolierung erster Wirkstoffe wie Morphin aus Opium, was besonders in der Schmerztherapie bahnbrechend war. Dieses Medikament ist das erste Beispiel für ein chemisches Präparat, das gezielt medizinisch genutzt wurde. Am Ende des Jahrhunderts, 1899, wurde das als Aspirin bekannte Acetylsalicylsäure-Medikament synthetisiert und als industriell hergestelltes Mittel verbreitet. Danach folgten bedeutende Fortschritte wie die Entwicklung des Arsphenamins (Salvarsan) als erstes gezielt antibakterielles Mittel gegen Syphilis. Später die Entdeckung des Penicillins in den 1920er bis 1940er Jahren, das die moderne Antibiotikatherapie einläutete. All diese Entwicklungen spiegeln nicht nur den wissenschaftlichen Fortschritt und einen großen Vorteil bei der Behandlung schwerer Erkrankungen wider, sondern auch den Wunsch, einen Wirtschaftsfaktor damit aufzubauen. Die Pharmalobby entsteht.

Wenn Profit wichtiger wird als Heilung

Früher einmal war Medizin eng mit der Natur verbunden. Heilpflanzen, Hausmittel und traditionelle Anwendungen bildeten über Jahrhunderte die Grundlage. Doch im 19. und 20. Jahrhundert kam der große Wandel: Mit Beginn der chemischen Industrie entstanden die ersten synthetischen Arzneimittel. Firmen wie Bayer, Merck oder Hoechst entwickelten Medikamente in Massenproduktion – oft bahnbrechend, aber nicht immer unbedenklich. Was zunächst als Fortschritt gefeiert wurde, brachte auch Schattenseiten mit sich: aggressive Marketingstrategien, Einflussnahme auf Universitäten und Ärzte sowie systematische Lobbyarbeit, um staatliche Regularien zu umgehen oder zu verwässern.

Heute fließen jährlich Milliarden in die Pharma-Lobby – Geld, das nicht selten dafür eingesetzt wird, politische Entscheidungen im Sinne der Konzerne zu beeinflussen. Die Folgen spüren wir direkt im Gesundheitswesen: steigende Medikamentenpreise, übermäßiger Einsatz von Antibiotika oder Schmerzmitteln und eine zunehmende Medikalisierung alltäglicher Befindlichkeiten. Statt Ursachen zu behandeln, werden oft Symptome kontrolliert – möglichst dauerhaft, um den Absatz zu sichern.

Ein bekanntes Beispiel für ein gesundheitsschädliches Medikament ist Contergan (Thalidomid).

Ursprünglich in den 1950er Jahren als Beruhigungs- und Schlafmittel sowie gegen Schwangerschaftsübelkeit vermarktet, führte die Einnahme während der Schwangerschaft zu massiven Fehlbildungen bei Neugeborenen. Etwa 10.000 bis 20.000 Kinder wurden mit schweren Gliedmaßen- und Organfehlbildungen geboren, von denen viele früh verstarben. Die Ursachen dieser katastrophalen Nebenwirkungen waren damals noch unbekannt, das Medikament wurde 1961 vom Markt genommen. Der Contergan-Skandal führte zu strengeren gesetzlichen Regelungen für Arzneimittelsicherheit in vielen Ländern und zeigte, wie fehlende und unzureichende Langzeitstudien verheerende Folgen haben können.

Neben solchen dramatischen Fällen gibt es viele gängige Medikamente, deren Nebenwirkungen erheblichen Schaden anrichten können. Schmerzmittel wie Paracetamol oder Aspirin etwa sind weit verbreitet, können aber unter anderem Magenblutungen oder Leberschäden verursachen.
Gleichzeitig existieren natürliche Alternativen, beispielsweise pflanzliche Mittel wie Teufelskralle gegen Schmerzen oder Entzündungen, die meist ein geringeres Nebenwirkungsprofil aufweisen.
Warum werden natürliche Alternativen nicht stärker genutzt?
Obwohl es natürliche Heilmittel mit nachgewiesener Wirksamkeit gibt, werden sie im Gesundheitssystem oft nur als Ergänzung oder „Alternativmedizin“ betrachtet, nicht aber als gleichwertige Alternative zu synthetischen Arzneimitteln.

Schädliche Produkte

Körperhygiene und Pflegeprodukte – der Aufbruch in die industrielle Herstellung

Erst mit der industriellen Revolution wurde Körperhygiene für breite Bevölkerungsschichten überhaupt erreichbar. Zwar nutzten Menschen schon seit Jahrhunderten natürliche Seifen und Pflegemittel, doch die industrielle Herstellung im 19. Jahrhundert veränderte alles. Moderne Produktionsverfahren erlaubten es, Seife und andere Körperpflegeprodukte in großen Mengen und relativ günstig herzustellen. Das Leblanc-Verfahren etwa machte Soda erschwinglich, ein wichtiger Rohstoff zur Seifenherstellung. Firmen produzierten Seifenmarken wie „Ivory“ oder „Sunlicht“ und sorgten für die Verbreitung regelmäßiger Hygienepraktiken. Neben Seife kamen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert auch Cremes, Haarwaschmittel und Zahnpasten hinzu. Dann kam die Entwicklung synthetischer Tenside und Flüssigseifen im 20. Jahrhundert.

Synthetische Tenside und Konservierungsmittel – schädlicher als gedacht

Mit dem Fortschritt in der industriellen Produktion entstanden im späten 19. und vor allem im 20. Jahrhundert zahlreiche chemische Körperpflegeprodukte. Seifen, Shampoos, Deodorants und Cremes wurden entwickelt und Ihre Rezeptur stetig weiterentwickelt . Anfangs bestanden viele Seifen aus natürlichen Fetten und Laugen, doch mit der Zeit kamen synthetische Tenside, Konservierungsmittel, Parfümstoffe und weitere chemische Zusätze hinzu.
Viele dieser Stoffe zeigten unerwartete gesundheitliche Auswirkungen. Häufiges Waschen mit aggressiven Reinigungsmitteln greift beispielsweise den natürlichen Schutzmantel aus Wasser und Fett auf der Haut an, was zu trockener, gereizter Haut und Hauterkrankungen wie Ekzemen führen kann. Einige chemische Inhaltsstoffe können allergische Reaktionen hervorrufen oder stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein oder krebserregend zu wirken.

Die Bewusstmachung dieser Risiken führte seit Mitte bis Ende des 20. Jahrhunderts zu zunehmenden Regulierungen und Verboten bestimmter Inhaltsstoffe in Körperpflegeprodukten. Dazu zählen vor allem:

  • Parabene: Konservierungsmittel, die hormonelle Wirkungen haben können und in vielen Ländern limitiert oder verboten sind.
  • Phthalate: Weichmacher, die als hormonell wirksam gelten und in kosmetischen Produkten eingeschränkt sind.
  • Formaldehyd und Formaldehyd-abspalter: Konservierungsmittel mit krebserregendem Potenzial, deren Verwendung stark reguliert ist.
  • Einige synthetische Farbstoffe und Duftstoffe, die Allergien hervorrufen können.
  • Triclosan: Ein antimikrobieller Wirkstoff, der in vielen Ländern verboten wurde wegen möglicher Resistenzentwicklung und gesundheitlicher Bedenken.

Das 19.Jahrhundert – ein entscheidender Wendepunkt zu unserem Nachteil?

Die Auswirkungen chemischer und industriell hergestellter Produkte auf die Gesundheit der Menschen haben gravierende Folgen. Mit der industriellen Revolution kam es zu einem rasanten Anstieg der Urbanisierung, was viele neue Gesundheitsrisiken mit sich brachte.


pharmalabor 19. jahrhundert

Verschlechterte Lebensmittelqualität und Gesundheitsrisiken

In den wachsenden Industriestädten führten mangelnde Hygienestandards und Lebensmittelverfälschungen zu erheblichen Gesundheitsgefahren. Untersuchungen aus dem 19. Jahrhundert zeigen, dass etwa Mehl mit schädlichen Substanzen wie Schwerspat und Kreide gestreckt wurde. Butter war häufig mit Margarine vermischt und Lebensmittel wurden mit toxischen Farben wie Chromgelb gefärbt. Besonders gefährlich waren diese Prozesse für Arbeiterfamilien und Kinder, die oft minderwertige oder vergiftete Nahrung erhielten. Schadstoffe wie Kupfersulfat oder Blei führten zu chronischen Gesundheitsproblemen und sogar zu Todesfällen.

Schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen

Die Arbeitsbedingungen in Fabriken waren katastrophal, mit langen Arbeitszeiten, gesundheitsschädlichen Stoffen und fehlendem Arbeitsschutz. Krankheiten und Verletzungen infolge von chemischen Expositionen waren häufig, und soziale Absicherung für Arbeiter gab es kaum. Erst im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden erste Gesetze eingeführt, um die Situation zu verbessern.

Medizinischer Fortschritt und öffentliche Gesundheit

Das 19. Jahrhundert war aber auch die Zeit großer Fortschritte in der Medizin und der Hygiene. Die Entdeckung der bakteriellen Ursachen von Krankheiten wie Cholera führte zu verbesserten Wasser- und Abwassersystemen. Die Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland (ab 1883) war ein wichtiger Schritt zur Gesundheitsvorsorge. Trotzdem war die Lebensrealität vieler Menschen von den negativen Folgen der neuen industriellen Produkte und Lebensweisen stark geprägt.
Insgesamt führte das 19. Jahrhundert also zu einer ambivalenten Situation. Auf der einen Seite entstand durch industrielle Produktion und Chemie eine neue Vielfalt an Produkten und Fortschritten. Auf der anderen Seite traten erhebliche Gesundheitsrisiken auf, die lange Zeit nicht ausreichend kontrolliert oder reguliert wurden. Dies gilt als wichtiger Wendepunkt, an dem sich positive und negative Entwicklungen im Umgang mit chemischen und industriellen Produkten dauerhaft verflechteten.

Wir sollten endlich aus unseren Fehlern lernen

Diese Erkenntnisse sind für mich als jemand, der sich intensiv mit Nachhaltigkeit beschäftigt, eine wichtige Grundlage, um die moderne Welt zu verstehen und verantwortungsvoll zu handeln. Denn nur mit Wissen aus der Vergangenheit und Achtsamkeit im Heute können wir eine lebenswerte Zukunft gestalten.

Erfahre in den folgenden Artikeln, welche nützlichen DIY‘s es gibt um natürliche Heilmittel herzustellen, natürliche Körperpflege, natürliche Hygieneprodukte. Es kommen nach und nach immer mehr Rezepte dazu.

Wer nicht warten möchte kann über diesen Affiliate-Link direkt im Avocadostore stöbern, natürlich ohne extra Kosten. Hier findest du tolle nachhaltige Produkte, die dir, deinem Körper und der Umwelt gut tun.

Keep your footprint small !

Nina

cropped keep your footprint small.png