Photovoltaikanlagen mit Speicher sind auf Mallorca oft der einzige Zugang zu Strom
Solarstrom bewegt – auch mich ganz persönlich. Als Fincabesitzer in Spanien mit Wurzeln und Kontakten nach Deutschland, begleitet mich das Thema Nachhaltigkeit rund um erneuerbare Energien täglich. Die Frage, wie ökologisch Solarstrom wirklich ist, trifft den Nerv unserer Zeit – und der Unterschied zwischen Deutschland und Spanien ist größer, als viele denken.
Als ich 2017 meine Finca gekauft habe, wurde Sie als Wochenend-Häuschen genutzt und hatte ein einziges altes Solarpaneel auf dem Dach und 2 Autobatterien.
An das öffentliche Stromnetz ist Sie bis heute nicht angeschlossen.
Förderungen gab es damals nicht, aber da hat sich bis heute viel getan. Es lohnt sich eine Beratung bei einer spezialisierten Firma. Diese Firmen, helfen teilweise sogar bei der Beantragung.
Sonnenkraft zwischen Spanien und Deutschland: Ein Vergleich aus dem Alltag
Spanien und Deutschland unterscheiden sich nicht nur klimatisch. In Spanien scheint die Sonne fast das ganze Jahr und sorgt regelmäßig für beeindruckende Erträge von 1.400 bis 1.800 kWh/kWp auf den Dächern, während in Deutschland durchschnittlich maximal 1.200 kWh/kWp erreicht werden. Die Sonne ist klarer Wettbewerbsvorteil auf der Iberischen Halbinsel. Der größere Effekt: In Spanien werden mittlerweile fast 60% des Stroms aus erneuerbaren Quellen gewonnen, bei weiterhin schnell steigendem Anteil der Photovoltaik. Deutschland punktet mit der höchsten installierten Solarleistung in der EU, doch die eher kleineren, privaten Anlagen stehen im Fokus. Spanien glänzt mit riesigen Solarparks und industriellen Projekten – und immer öfter auch billigen Ökostrom exportiert.
Meine persönliche Erfahrung zeigt, wie einfach der Zugang zu Solaranlagen inzwischen auch in Spanien geworden ist. Während einst bürokratische Hürden und Netzgebühren viele Privathaushalte abgeschreckt haben, ist heute die Selbstversorgung nicht nur möglich, sondern gefördert. In Deutschland bleibt der Trend zur dezentralen Versorgung wichtig – gerade für nachhaltige, lokale Lebensmodelle.
Nachhaltigkeit: Was leistet Solarstrom wirklich?
Die Ökobilanz von Solarmodulen überzeugt. Bereits nach knapp zwei Jahren ist die aufgewendete Energie zur Herstellung aus umweltfreundlicher Produktion durch die Betriebszeit reingeholt. Das CO²-Inventar liegt bei 35 bis 57 Gramm pro erzeugter Kilowattstunde – um ein Vielfaches unter dem Wert herkömmlicher Energieträger. Über ihre Lebensdauer (oft mehr als 25 Jahre) erzeugen Module 15- bis 20-mal mehr Energie, als zu Produktion und Logistik nötig war.
Doch die eigentliche Nachhaltigkeit zeigt sich im Detail: Module enthalten nur noch geringe Mengen Blei, und Cadmium findet sich praktisch nur in alten Dünnschichtzellen. Die Recyclingquoten sind heute hoch – über 85% aller Komponenten werden in Deutschland und Spanien wiederverwertet. Die Rücknahme und umweltgerechte Behandlung von Ausgedientem ist gesetzlich reguliert und sorgt dafür, dass Schadstoffrisiken minimiert bleiben. Glas und Aluminium aus dem Modul werden fast komplett zurückgewonnen, das restliche Material wie Kunststoffe und Schwermetalle gelangen nicht mehr in die Umwelt. Wichtig ist die fachgerechte Lagerung und Entsorgung: Feuchtigkeit und unsachgemäße Handhabung würden nur im Ausnahmefall Risiken wie Schwermetallauswaschungen verursachen.
Batteriespeicher: Nachhaltig in die Nacht
.Sonne gibt es tagsüber – doch wie wird Solarstrom abends genutzt? Batteriespeicher aus Lithium-Ionen-Akkus sind gefragt und beliebt. Sie speichern den Strom über viele Jahre und sind effizient. In der Herstellung sind sie allerdings ressourcenintensiv und die Recyclingquote ist momentan noch eher schlecht. Nachhaltig werden sie vor allem durch Einsatz von Second-Life-Batterien aus der E-Mobilität und Recyclingsysteme, die bis zu 98% aller Metalle und Wertstoffe wieder nutzbar machen. Die größten Umweltrisiken entstehen bei unsachgerechter Entsorgung (Stichwort: Schwermetalle), werden aber durch strenge Regularien und Recycling deutlich entschärft.
Blei-Akkus gelten als robust und sehr gut recycelbar, sind aber weniger platzsparend und haben eine kürzere Lebensdauer. Neue Technologien wie Salzwasser- und Eisenbatterien verbessern stetig den Umwelt-Fußabdruck.
2017 haben wir uns für Bleibatterien entschieden. Diese müssen zwar regelmäßig gewartet werden und sollten nie „tiefen-entladen“ aber mit der richtigen „Überwachung“ ist das kinderleicht.
Mein Vorteil: Mein Vater ist Elektriker und Programmierer, er hat die Anlage aufgestellt und ein Open Source Progamm geschrieben, mit der sich solche Anlagen überwachen lassen. Meine Finca dient dabei als Live-Demo.
Unter www.solaranzeige.de findet man das komplette Projekt samt Forum.
Und wenn die Sonne nicht scheint?
Ja, auch auf Mallorca gibt es schlechtes Wetter. Anders als in Deutschland hält sich das schlechte Wetter zum Glück nicht so lange. In der Regel komme ich bis zu 3 Tage ohne richtigen Sonnenschein aus. Aber in den letzten Jahren haben sich die dunklen Wetterkapriolen gehäuft und ich musste ganze 3 x in einem Jahr meine Notlösung aus dem Schuppen rollen und anschließen. Die Rede ist vom Generator, für mich das „worst-case“ Szenario. Leider ein notwendiges Übel, da es in meiner Umgebung keinen Anschluss an das öffentliche Stromnetz gibt.
Bei meinen Nachbarn höre ich ihn leider regelmäßig, da die Installationen nicht selten unzureichend geplant und umgesetzt werden.
Solarstrom: Der Alltag für nachhaltige Selbständige
Wer nachhaltig leben und arbeiten möchte, mit Bewusstsein für den eignen ökologischen Fußabdruck, bekommt heute in Spanien und Deutschland einfache Lösungen zur eigenen Stromproduktion. Die Wirtschaftlichkeit ist in Spanien durch mehr Sonnenstunden oft schneller erreicht. Deutschland sichert dank Förderungen einen stabilen Markt und langfristigen Investitionsschutz. Der Zugang zu umweltfreundlichem Solarstrom ist ein zentraler Schritt, der ökologische Lifestyle und unternehmerische Freiheit ermöglicht. Für nachhaltige Blogger, für moderne Familien oder für die Industrie ist Sie eine sehr gute Wahl.
Persönliches Fazit
Solarstrom verbindet Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit, regionale Unterschiede und den praktischen Beitrag zur Dekarbonisierung. Wer in Spanien oder Deutschland lebt, kann sich heute einfach, sicher und grün mit Energie versorgen, so wird der eigene Blog, das Familienhaus, oder die Werkstatt zum Teil der Energiewende machen.
Die Ökobilanz stimmt. Die Recyclingquote wächst. Die Schadstoffrisiken sind im Griff. Die Sonne bleibt die beste Verbündete für einen nachhaltigen, modernen Lifestyle – egal ob im spanischen Süden oder im deutschen Norden.