Nützlinge gegen Schädlinge einsetzen
Als erstes musst du Feststellen, welche Art von Schädlingen sich in deinem Nutzgarten befinden. Nicht alles, was wie ein Schädling aussieht, ist auch einer. Laufkäfer zum Beispiel, sind natürliche Feinde von Engerlingen und können zur Bekämpfung dieser Schädlinge im Garten eingesetzt werden. Engerlinge, die Larven von Käfern wie Maikäfern oder Gartenlaubkäfern, sind im Boden schädlich, da sie an Pflanzenwurzeln fressen. Laufkäfer hingegen sind Fleischfresser und jagen Engerlinge.
Um Schädlinge im Nutzgarten zu identifizieren, solltest du systematisch vorgehen und auf typische Anzeichen achten:
- Fraßspuren: Löcher, abgefressene Blattränder oder komplett abgefressene Jungpflanzen deuten oft auf Schnecken, Raupen oder Käferlarven hin.
- Verfärbungen und Deformationen: Gelbe, gekräuselte oder deformierte Blätter sind typische Hinweise auf saugende Insekten wie Blattläuse, Spinnmilben oder Weiße Fliegen.
- Klebrige Beläge (Honigtau): Werden häufig von Blattläusen oder Schildläusen produziert und ziehen Rußtaupilze an.
- Feine Gespinste: Deuten auf Spinnmilben hin, erkennbar an gelblichen Sprenkeln und feinem Netz auf der Pflanze.
- Grabgänge im Boden oder Kümmerwuchs: Hinweise auf Bodenschädlinge wie Engerlinge oder Wühlmäuse.
Schädlinge direkt suchen:
- Blattunterseiten kontrollieren: Viele Schädlinge wie Blattläuse, Weiße Fliegen und Thripse sitzen bevorzugt dort.
- Wurzeln untersuchen: Wurzelläuse und Engerlinge findest du oft beim Ausgraben befallener Pflanzen.
“Gärtnern ist keine Arbeit, es ist eine Haltung zur Welt.”
– Karl Foerster
Im Garten gibt es verschiedene Insekten, die als Nützlinge gelten, da sie bei der Schädlingsbekämpfung helfen, Pflanzen bestäuben oder die Bodengesundheit verbessern. Um Sie anzulocken, eignen sich Totholzhaufen oder eine Benjes-Hecke.
Zu den nützlichen Insekten gehören:
- Marienkäfer Sie sind bekannte Blattlausfresser, wobei sowohl erwachsene Marienkäfer als auch ihre Larven große Mengen davon vertilgen können – ein Siebenpunkt-Marienkäfer frisst bis zu 150 Blattläuse pro Tag die Larven sogar 400 – 600. Einige Arten fressen auch Spinnmilben, Schildläuse und Mehltau.
- Florfliegen Die Larven der Florfliegen sind wichtige Jäger von Blattläusen, Spinnmilben, Thripsen und Wollläusen . Erwachsene Florfliegen ernähren sich von Pollen, Nektar und Honigtau.
- Schlupfwespen Diese kleinen Wespen sind Spezialisten im Kampf gegen Blattläuse, aber auch gegen andere Schädlinge wie Apfel- und Pflaumenwickler, Minierfliegen, Schadkäferlarven und Wollläuse.
- Laufkäfer Sie sind nachtaktive Jäger, die Schneckeneier, Kartoffelkäferlarven, Drahtwürmer, Läuse, Raupen und Engerlinge fressen.
- Schwebfliegen Die Larven der Schwebfliegen sind ebenfalls Blattlausfresser.
- Regenwürmer Obwohl sie keine Insekten sind, tragen Regenwürmer als Nützlinge zur Bodengesundheit bei, indem sie den Boden lockern, belüften und organische Materialien zersetzen, was die Bodenfruchtbarkeit verbessert .
Wie du die kleinen Nützlinge in deinen Garten lockst
- Eine Blühwiese anlegen. Insekten lieben üppig blühende Wiesen. Die Blüten dienen ihnen als wertvolle Nahrung. Schaffe eine abwechslungsreiche Mischkultur, um verschiedenste Nützlinge in den Garten zu locken. Entscheide dich bevorzugt für Blumen mit einfachen Blüten – also mit nur einem Kranz Blütenblätter und einer zugänglichen Blütenmitte. Geeignet sind zum Beispiel Wildrosen, Kornblumen und Gänseblümchen. Blumensamen dieser Sorten findest du preiswert bei uns im Markt.
- Sträucher und Hecken anpflanzen. In Sträuchern und Hecken fühlen sich viele Nützlinge wohl. Pflanze heimische Gehölze wie Eiche, Holunder, Schlehe oder Weißdorn an. Damit lockst du Hunderte von Insekten in deine Grünoase.
- Wilde Nischen schaffen. Kreiere in Nischen deines Gartens verführerische Wildnisecken. Schichte dazu einfach einen Haufen aus abgeschnittenen Zweigen und Ästen auf. Auch Steine kommen infrage. Dann kannst du die Natur sich selbst überlassen – und dich über regen Besuch nützlicher Insekten freuen. Extratipp: Lass ruhig auch Totholz und im Herbst Laub liegen, die Insekten danken es dir.
- Trockenmauern integrieren. Baue an sonnigen Standorten im Garten Trockenmauern auf. Insekten nutzen sie als Winterquartiere oder bewohnen sie sogar ganzjährig.
- Wasserstellen einrichten. Insekten und andere Tiere bevorzugen leicht zugängliche Wasserstellen. Wenn du also einen Gartenteich oder einen kleinen Bach anlegst, lockst du sicher einige Nützlinge an. Für den Anfang tut es auch eine Wasserschale. Nützlichen Insekten wie Bienen und Hummeln sowie Schmetterlingen dient sie als Trinkstelle. Extratipp: Verzichte besser auf Fische im Teich, wenn du Insekten fördern möchtest.
- Offene Sandflächen anbieten. Verschiedene Insekten brauchen Bereiche mit offenem Sandboden, in den sie sich eingraben können. Viele Arten benötigen den Sand auch zum Bauen ihrer Bruthöhlen – etwa Einsiedlerbienen. Ideal ist die Kombination aus Sandboden und einer Wasserstelle in der Nähe.
- Komposthaufen anlegen. Komposthaufen sorgen nicht nur für ausreichend natürlichen Dünger für deine Beete. Sie sind auch wichtige Lebensräume für bedrohte Insektenarten. UND Sie reduzieren Müll 😉
- Insektenhotels aufstellen. Mit Insektenhotels kannst du Bienen, Marienkäfern, Schmetterlingen und anderen Arten wunderbar helfen. Aber Vorsicht ! Bezugsfertige Hotels für die kleinen Nützlinge sind selten wirklich tauglich! Schau dir lieber an, wie genau der Lebensraum aussehen muss. Meist ist es ganz einfach nachzubauen.
- Seltener und weniger mähen. Beim Mähen opferst du wertvolle Blüten, die den Insekten fehlen. Wenn du Insekten etwas Gutes tun willst, mähe am besten nur zwei- bis dreimal im Jahr den Rasen. So trägst du zu ihrem Schutz bei.
- Unbedenkliche und natürliche Pflanzenschutzmittel einsetzen oder ganz darauf verzichten. Benutze – wenn überhaupt – nur Pflanzenschutzmittel, die Insekten schonen. Chemie solltest du aus deiner Grünoase fernhalten. Mit nützlichen Insekten im Garten hast du es oft gar nicht mehr nötig, Schädlinge zu bekämpfen. Das übernehmen die Nützlinge nämlich für dich!
Keep your footprint small !
Nina
